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Wie kann ich einen Kredit sinnvoll umschulden?

Eine Kredit Umschuldung wird vorgenommen, um einen Kredit mit relativ hohem Zinssatz abzulösen, indem ein neuer Kredit mit niedrigeren Zinsen aufgenommen wird. Das bietet eine unmittelbare Kostenersparnis, die jedoch berechnet werden muss. Theoretisch lohnt sich die Umschuldung bei jeder Art von Zinsersparnis, praktisch lohnt sich der Aufwand in bestimmten Fällen besonders, manchmal aber auch kaum.

Das Grundprinzip der Umschuldung

Es gibt Situationen, in denen dringendst Geld benötigt und daher ein teurer Kredit aufgenommen wird. Insbesondere Selbstständige und Freiberufler erhalten Kredite oft zu Zinsen im zweistelligen Bereich. Im Jahr 2011 liegen die höchsten am Markt angebotenen Zinsen bei 17,90 Prozent, im Jahr 2007, als die europäischen Leitzinsen noch in der Region von 4 Prozent lagen (2011: 1,5 Prozent), wurden Kredite an Selbstständige durchaus mit Zinsen um 19 Prozent vergeben. Das lag einerseits am insgesamt höheren Zinsniveau, auch für Anlagen in Tages- und Festgeld gab es damals höhere Zinsen. Andererseits konnte auch die betreffende Person selbst in einer Lage sein, in welcher der Kredit zu anderen Konditionen nicht möglich war. Inzwischen sind nicht nur die Zinsen am Markt gesunken, auch die Person, welche 2007 einen Kredit mit 19 Prozent aufnahm, kann nun finanziell auf besseren Füßen stehen und würde daher einen Kredit zu Zinsen von möglicherweise 12 Prozent erhalten. Diese Zinsersparnis wäre enorm. Wenn der alte Kredit noch eine Laufzeit von zwei Jahren aufweist und eine Restschuld von 10.000 Euro, wären 5 Prozent Zinsersparnis 801 Euro Einsparung. Die Rechnung ergibt sich aus der Annuitätentilgung, bei welcher der Zinsanteil sinkt, der Tilgungsanteil in der Rate steigt. Diese Berechnung wurde mit einem Online-Rechner durchgeführt, die genaue Berechnung führt jede Bank mit ausgefeilten Computerprogrammen durch, die Zinsen werden in Wahrheit tagesgenau berechnet. Das Grundprinzip wird hieraus jedoch ersichtlich. Im privaten Bereich können das alle Personen nachvollziehen, die laufend den Dispositionskredit ihres Girokontos belasten. Hier sind oft Zinsen um 12 Prozent und mehr fällig, wenn die Disposition nicht ausgeglichen wird, steigt die Schuld allein durch die Zinsen immer weiter an. Wenn diese Personen zum Beispiel einen Ratenkredit mit 6 Prozent Zinsen aufnehmen können, profitieren sie ebenfalls sehr stark von der Ersparnis.

Die sinnvolle Umschuldung

Natürlich ergibt sich die Ersparnis nur, wenn der effektive Jahreszins niedriger als beim vorherigen Kredit liegt, und das hängt auch von der Laufzeit ab. Wenn nur der Nominalzins verglichen wird und ein neuer, vermeintlich billigerer Kredit mit wesentlich längerer Laufzeit aufgenommen wird, kann dadurch der Effektivzins höher ausfallen als beim vorherigen Kredit. Das wird manchmal angestrebt, um die Raten zu verkleinern. Im Grunde würde es hier genügen, mit dem vorherigen Kreditgeber zu verhandeln, aber manchmal sind die Beziehungen verspannt, weil beispielsweise irgendwann einmal eine Rate unpünktlich gezahlt wurde. Dann wird flugs nach einem neuen Kreditgeber gesucht, dieser offeriert zusätzlich einen niedrigeren Nominalzins, und die Raten werden auch noch verkleinert, indem die Laufzeit verlängert wird. Hierdurch kann die Umschuldung teurer werden, als wenn der alte Kredit nach Plan abgezahlt worden wäre. Da hier mehrere Faktoren zusammentreffen, nämlich der Nominalzins, die Laufzeit und der sich ergebende Effektivzins, zusätzlich wahrscheinlich Abschlussgebühren, kann ein Vergleich nur über den Effektivzins des neuen Kredites, besser noch über die nominelle, in einem Geldbetrag ausgewiesene Kostenaufstellung durchgeführt werden. Auch ist zu prüfen, ob der alte Kredit ohne Vorfälligkeitsentschädigung abgelöst werden kann.